Fünf Künstler:innen haben für das Haus Arbeiten geschaffen, die sich in die Struktur und den Ablauf des Hauses einfügen und neue Sichtweisen ermöglichen.
Übersicht
Ingrid Hora
Sprossenwand, 2023
Buchenholz
455 x 315
* 1976 in Bozen, lebt und arbeitet in Berlin
Ingrid Hora hat im Gästezimmer Nr. 1 eine raumgreifende Arbeit geschaffen, die sich entlang der Wand bis hin zur Wölbung der Decke erstreckt. Die Arbeit ist eine Verlängerung des Gästebettes. Die Form erinnert an eine Sprossenwand in einer Turnhalle. Das aus Buchenholz gefertigte Gerüst überrascht durch leicht entrückte Symmetrien. Durch das Fehlen einzelner Sprossen, wird die Wand zu einem Gegenstand, der eine neue Sichtweise auf die Nutzung des Objektes freigibt.
Peter Kogler
ohne Titel, 2023
Digitaldruckfolie
* 1959 in Innsbruck, lebt und arbeitet in München und Wien
Für den Weinkeller im Lasserhaus hat Kogler eine Arbeit geschaffen, die sich wie eine zweite Haut an die Architektur des Raumes schmiegt und dabei Wände, Gewölbe und Boden ganzheitlich bedeckt. Rankenanmutende Formen und scheinbar sich kreisende Kugeln evozieren eine leicht psychedelische Empfindung beim Betrachter.
Petra Polli
Von der Südtiroler Künstlerin Petra Polli stammen gleich drei Werke, zwei davon wurden eigens für das Lasserhaus geschaffen.
* 1976 in Bozen, lebt und arbeitet in Bozen und Leipzig
expect the best, 2023
Neon weiß, Kupferblech
128 x 47 cm
Das Kunstwerk expect the best wurde eigens für das Lasserhaus angefertigt. Bei dieser Arbeit steht die Erinnerung im Mittelpunkt. Das metallene Fundstück stammt vom Gebäude selbst. Es war Teil des Dachs. Nun wird das rohbelassene Metallstück durch den Schriftzug expect the best ergänzt. Beim Betreten des Raumes löst das Kunstwerk bei den Gästen eine positive Erwartungshaltung aus.
M, 2023
Neonlinien weißblau
78 x 66 cm
Die Neonarbeit besteht aus Linien, die zu Spitzen geformt und miteinander verbunden sind. Die Spitzen stehen für die sieben Generationen, die über einen Zeitraum von 200 Jahren im Lasserhaus gelebt haben. Der schnelle Strich der Linien verweist auf Kindergekritzel und die sieben Spitzen stehen für die sieben Generationen. Gleichzeitig formen diese Spitzen ein M, das für Mutter steht.
LIKE, 2016
Betonskulptur
80 x 88 x 4 cm
LIKE wurde in der Ästhetik der TAGs angefertigt. Die Tags sind Kürzel, mit denen die Graffitisprayer ihr Revier markieren und codierte Botschaften hinterlassen, die nur von Eingeweihten verstanden werden. Ähnlich wie die Tags ist auch die Betonschrift LIKE zu verstehen. Sie greift diese Ästhetik auf und schafft dadurch eine Verbindung zwischen öffentlich und privat.
Esther Stocker
Gedanken und Planeten, 2023
Vinyl, Holz, Metall
Je Objekt zwischen 20-60 cm
* 1974 in Schlanders, lebt und arbeitet in Wien
Die Installation von Esther Stocker besteht aus Skulpturen, die scheinbar am Gewölbe der Zimmerdecke schweben. Die Skulpturen bestehen aus einer Holz- und Metallkonstruktion, die in Vinyl gehüllt wurde. Die Form ergibt sich aus dem Zusammenspiel zwischen der Flexibilität des Materials und dem Schaffensakt der Künstlerin selbst.
Die daraus entstandene wolkenartige, unregelmäßige Form, steht im deutlichen Kontrast zu den linearen und geometrischen Schwarz-Weiß Mustern der Skulpturen.
Alexander Wierer
Lieder über die Zeit, 2023
Uhrwerk, Holzgeländer
70 x 3 x 3 cm
* 1989 in Brixen, lebt und arbeitet in Brixen
Als Gegenstände des täglichen Gebrauchs, leiten und führen uns Handläufe und Griffe. Sie suggerieren Sicherheit. Gleichzeitig kann ein Handlauf ein erster Berührungspunkt mit dem Raum sein, ein erster haptischer Eindruck. Diese Funktionalität wird in Lieder über die Zeit von Wierer direkt in Verbindung zur Geschichte des Hauses gesetzt. Wierer interpretiert hier den Treppenaufgang als Zeitleiste, als Visualisierung der Zeit in Takten.