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Geschichte und Architektur

Das Arthotel Lasserhaus, eine grande Dame aus dem 15. Jh.

Das Lasserhaus befindet sich im ältesten Stadtteil von Stufels in Brixen. Der denkmalgeschütze Kleinod aus dem Jahr 1642 war ursprünglich im Besitz der Familie Bischof oder Pischöffl von Stufels. Es ist eines der wenigen Adelshäuser in Stufels, das den alten Charakter bewahrt hat. Es sticht vor allem durch seine farbenfrohen Wandmalereien an der Hausfassade ins Auge. Dargestellt sind die Rosenkranzkönigin, Maria Verkündigung, die Flucht nach Ägypten, Adam und Eva, Florian und Ulrich. Die Jahreszahl 1642 über dem steinernen Torbogen markiert den Umbau des Hauses durch den damaligen Besitzer Georg Kempter. Dieser war es auch, der im Jahre 1659 das angrenzende „Schützenhäusl“ erwarb, es später umbaute und zu einem großen Ganzen zusammenfügte. Ebenso erwähnenswert ist die imposante, vierstöckige Gade vom benachbarten Glaserhaus, die ebenfalls im Laufe der Zeit in das Gebäudekonglomerat eingefügt wurde.

Ein besonderes Merkmal ist die Präsenz von zwei Treppen, was auf eine Zusammenlegung von mehreren Gebäudeeinheiten zurückzuführen ist. Wie alle Patrizierhäuser verfügte das Haus über eine eigene Hauskapelle. 1895 erbte Ida von Lasser das Haus, das über 200 Jahre kinderlos geblieben war.

Das Haus wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals umgebaut und beherbergte bis vor Kurzem verschiedene Brixner Familien. 2023 wurde das Haus von den Mailänder Architekten Vudafieri Saverino Partners behutsam renoviert und auf zwei Ebenen in ein exklusives Gästehaus umfunktioniert.

Für das Haus, das vollständig unter Denkmalschutz steht, haben die Architekten Vudafieri Saverino & Partners ein Konzept ausgearbeitet, das auf den Dialog zwischen Geschichte und Zeitgenossenschaft setzt. Mit einem Ansatz, der stets auf den Kontext achtet und den Genius Loci respektiert, hat das Mailänder Büro die ursprünglichen Elemente der Residenz neu interpretiert und sie im neuen Arthotel in ausgewogener Weise mit zeitgenössischen Designentscheidungen zusammengebracht. Das Projekt spiegelt die Besonderheiten der Bischofsstadt Brixen wider, die in der Lage ist, ihre mittelalterliche Tradition und Atmosphäre mit avantgardistischen kulturellen Vorschlägen zu vereinen. Im Auftrag der Familie Faller, die das alte Gebäude seit mehr als 80 Jahren besitzt, wurden die Räume aufgeteilt und die ersten beiden Etagen in ein 4-Sterne-Superior Arthotel umgewandelt, während die letzten beiden Etagen als Privatwohnung der Familie dienen. Die neue Struktur, die der Gastfreundschaft gewidmet ist, besteht aus zehn Zimmern – darunter drei Suiten, sechs Doppelzimmer und ein Einzelzimmer – mit einer intimen und raffinierten Atmosphäre, in der die Sammlung klassischer Gemälde der Familie Faller auf Werke zeitgenössischer Künstler trifft, wodurch der Raum zu einem neuen Anziehungspunkt für die Gemeinde wird.